Sport oder Schokolade?

Instagram. So erkennst du Fake Follower

Instagram

Ein Großteil der Leute besitzen einen Account bei Instagram. Je mehr Follower, desto besser? Was sind Bots und Fake Follower? Ein kritischer Blick hinter die Kulissen.

Dieses Thema beschäftigt mich, seit ich einen Instagramaccount erstellt habe und dort nun sehr aktiv bin. Und ich habe festgestellt, dass sehr viele User leider nicht viel darüber wissen.

Je mehr Follower, desto besser – so lautet die weitläufige Meinung auf Instagram. Wie bekomme ich mehr Instagram-Follower? Wer hat nicht schon einmal diese Frage bei google eingegeben. Ziemlich schnell landet man dort auf diversen Seiten, die einem für kleines Geld ein kontinuierliches Wachstum an Likes und Followern versprechen. Vorbei sind also die Zeiten, an denen man sich 1000, oder gar 20.000 Follower aus China kaufen, oder sogar reale Zeit in seinen Account investieren muss. Alles geht “humanlike” und automatisch – mit vorgelegten Hashtags für die eigene Zielgruppe, dem Zeitpunkt des automatischen Entfolgens (es ist natürlich schicker, wenn die Zahl der Follower größer ist als die Zahl der von mir gefolgten Profile) und dem automatischen posten von vorher eingestellten Kommentaren. Hier besonders begehrt: “Nice Pic”, irgendwelche Smileys, “Great Work” oder sonst irgendwelche sehr allgemeinen Sachen.

Bis vor kurzem wusste ich auch nicht wirklich, dass es eigens dafür Bots gibt. Dass man sich Follower kaufen kann, war mir aber sehr wohl bewusst.

Nach und nach fing ich an, das zu hinterfragen. Ich lud ein Bild hoch und bekam innerhalb von 5 min 5 neue Abonnenten. Am Anfang hat mein naives Ich sich noch darüber gefreut. Schließlich bedeutet ein Follower, dass demjenigen mein Bild und auch meine bisherigen Bilder anscheinend gefallen haben müssen. Umso stolzer ist man, wenn ein “großer” Instagramaccount auf seinen eigenen kleinen aufmerksam wurde und man folgt in den meisten Fällen zurück.
Werbung und Spam entlarvt man relativ schnell, also bekommt derjenige kein Follow von mir. Mittlerweile blocke ich solche Accounts direkt.

Nun fängt aber das Spielchen an.

Nach 2, maximal 3 Tagen bekommt man dann von dem Model mit 23 k Followern, ein unfollow. Bei den ersten drei, vier malen dachte ich mir noch nichts dabei.
Dann machte ich mir den Spaß und folgte JEDEM, der mir folgte – egal, ob das Profil nun meine Zielgruppe enthielt oder was vollkommen anderes war. Hier dasselbe: Nach 3 Tagen verlor ich auf diese Weise an einem Tag 10 Follower.
Da fängt man sich doch an zu fragen, was das denn soll? Ein Blick auf das Profil gibt da meistens schon einen ersten Eindruck, und wer sich Fake Follower zugelegt hat.

Macht euch mal den Spaß und aktualisiert so ein Profil, nachdem ihr es euch angeschaut habt. Folgt derjenige währenddessen 15 neuen Profilen und nach erneuter Aktualisierung sind es wieder 10 weniger, könnt ihr sicher sein, dass ein Bot läuft und für automatisches Followerwachstum sorgt.

Generell muss man auf die Verteilung der Follower/Abonnierten Profilen/Likes/Kommentare achten.

Wenn derjenige nicht gerade Justin Bieber ist, wird man da doch automatisch misstrauisch. Der kann ein Bild von einem Stein posten und bekäme dafür 40 k “gefällt mir”. Bei Normalsterblichen ist das eher ein frommer Wunsch. Wir müssen uns richtig ins Zeug legen, um unser Instagram-Profil bekannter zu machen. D.h in den meisten Fällen: Kommentieren und liken, was das Zeug hält. Oder man legt sich auf die Couch und lässt einen Bot laufen.

Was uns auch gleich zu den Problemen der automatisierten Followerrekrutierung bringt. Man kann sich nicht mehr aussuchen, wem man folgt. Folglich hat man plötzlich seinen Feed mit seltsamen Fotos voll. Per Hashtag kann man zwar angeben, welcher Zielgruppe man folgen will, aber wer nimmt immer nur ausschließlich die Hashtags, die auch aufs Bild passen?
Aus den ganzen Followern leidet die Qualität des Profils.
Ich liebe die Interaktion mit den Leuten sehr. Ich kommentiere viel, lese mir gerne Kommentare durch. Wenn man nun Follower aus Japan, Russland oder sonstwo hat, wird sich da wohl eher kein Gespräch oder Diskussion ergeben. Und was bringen einem 20 k Follower, wenn die Interaktionsrate mieserabel ist und die Fotos nur 200 Likes und so gut wie keine Kommentare bekommen? Man muss also ständig neue Likes und Kommentare kaufen, damit man es wieder einigermaßen ausgleichen kann.

Ihr seid nicht sicher, ob euch ein Fake Follower folgt? Meinstens folgen solche Profile andere User in sehr großer Zahl. Der Nickname besteht aus irgendwelchen Zahlenkombinationen und das Profil ist auf Privat gestellt (wobei letzteres kein 100 % iger Grund ist… manche User möchten ihr Profil einfach nicht veröffentlichen)
Diese Fake Follower werden euch niemals ein Like oder Kommentar geben. Also weg damit und direkt blockieren.

Ich für meinen Teil habe lieber Follower, denen ehrlich meine Bilder gefallen, die ihre Meinung zu meinen Fragen/Posts sagen, anstatt tausende stumme, nicht aktive Follower, die sich nur (vermeintlich) gut in der Zahl des Profils machen – wo wir wieder bei der Qualität dessen sind.
Leider haben das die Firmen auch noch nicht kapiert. Hier ist es meistens so, dass eine hohe Zahl Follower auch eine hohe Reichweite bedeutet. Dabei reicht manchmal nur ein genauer Blick aufs Profil, um die zu entlarven, die mit Hilfe von irgendwelchen Programmen ihr eigenes pushen.

Instagram löscht z.B die nervigen Spamposts von selbst. Wenn da allerdings steht “Für 1ne K0operat1on schre1b m1ch bitte per PM an” kann die Software auch nichts mehr machen. In dem Fall solltet ihr das Profil als Spam melden.

Mir macht Instagram sehr viel Spaß, bis auf diese nervigen Spamfollower, denen ihr einziges Ziel ist, weitere Abonnenten zu generieren. Deshalb habe ich jeden Spamfollower blockiert. Das hatte dann zwar auf einen Schlag 20 Follower weniger zur Folge gehabt (bei ein bisschen mehr als 100 sieht man das schon) aber was haben mir diese Accounts außer vielleicht Werbemüll auf meinem Feed gebracht? Genau. Nichts.


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